Tradition

Bei der Gründung der Musikkapelle dachte wohl niemand daran, über Werdegang und Weiterentwicklung Aufzeichnungen vorzunehmen. Erst im Jahre 1960 ist man darangegangen, eine Chronik zu schaffen. Unter Mitwirkung von einigen Musikkameraden wurde nun aus der Vergangenheit so viel als möglich zusammengesucht und niedergeschrieben. Zu einer lückenlosen Erfassung aller Ereignisse konnte es dabei aber nicht kommen, da ja innerhalb eines Zeitraumes von 60 Jahren doch so manches in Vergessenheit geraten war.

Die Anfänge

Im Jahre 1900 war es vorerst eine kleine Bläsergruppe, die sich zusammengefunden hatte, um bei kirchlichen Feiern zur Verstärkung des Kirchenchores mitzuwirken und bei Tanzveranstaltungen aufzuspielen.

Als dann im Herbst des Jahres 1905 der musikalisch sehr begabte Pfarrer, Herr Franz Peterlechner, als Pfarrprovisor nach Wippenham kam, wurde sein Vorschlag, eine richtige Musikkapelle aufzurichten, mit großer Begeisterung aufgenommen. Zusätzlich zu denen, die bereits ein Instrument beherrschten, fanden sich auf Anhieb einige Männer, die sofort mit dem Lernen begannen. In der erstaunlich kurzen Zeit von nur einem Monat war eine kleine Musikkapelle ins Leben gerufen worden.

Gründung des Musikvereins

Am 25. April 1932 wird der Musikverein gegründet, um mit dessen Hilfe, wie es in den Satzungen festgelegt wird, die Musik im Allgemeinen zu pflegen, die bestehende Musikkapelle sowie die Kirchenmusik zu fördern, ins besonders Jüngere in der Musik zu unterrichten und die Nachbeschaffung von Notenmaterial und Musikinstrumenten zu ermöglichen. In den Satzungen ist unter anderem vorgeschrieben, dass der Verein alljährlich in den Monaten Jänner oder Februar eine Generalversammlung abhalten muss, um die Mitglieder über die aktuelle finanzielle Lage, sowie über sonstige Begebenheiten zu informieren. Jährlich müssen mindestens auch zwei Vereinskonzerte, eines im Frühjahr und eines im Herbst, veranstaltet werden.

Die unterstützenden Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag von mindestens einem Schilling in die Vereinskasse. Jedes Mitglied hat das Recht, an den Versammlungen des Vereines teilzunehmen und sich an Ausflügen des Vereines zu beteiligen.

Der jährliche Mitgliedsbeitrag betrug im Jahre 1950 zwölf Schilling und wurde nach und nach bis zum Jahr 1990 auf 100 Schilling angehoben. Der Musikverein verpflichtete sich auch, für die unterstützenden Mitglieder beim Begräbnis unentgeltlich zu spielen. Obendrein stellt sich der Klangkörper bei kirchlichen Anlässen, wie Erstkommunion, Maiprozession, Fronleichnam, Erntedankfest und Allerheiligen immer freiwillig zur Verfügung.

Gründungsfest des Musikvereins 1932

Noch im selben Jahr wurde das Gründungsfest des Musikvereines gefeiert. Der als Gründer der Kapelle zu diesem Fest geladene Pfarrer Franz Peterlechner zelebrierte die Feldmesse. Von den anwesenden 18 Musikkapellen nahmen auch die meisten am Preisspiel teil. Als Feststück wurde „Retraite“ aus dem Soldatenleben von Kela Bela aufgeführt.

50 jähriges Gründungsfest 1950

Schon am Vortag wurde unter Musikklängen ein Fackelzug gehalten, die Solinger und die Lohnsburger Musikkapelle gaben anschließend ein Abendkonzert. Den Festtag selbst leiteten der Weckruf der Jubelkapelle und Böllerschüsse ein. Im Laufe des Vormittags kamen 23 Musikkapellen, die mit klingendem Spiel einzogen und von Schuldirektor Anton Bayer willkommen geheißen wurden. G. R. Pfarrer Martin Schauer hielt den Festgottesdienst, eine Feldmesse auf der Wiese oberhalb des Gasthauses Kreuzhuber. Die Jubelkapelle spielte dazu die Deutsche Messe von Franz Schubert.

Anschließend ging es im Schweigemarsch zum Kriegerdenkmal, wo unter den Klängen des Liedes vom „guten Kameraden“ ein Kranz niedergelegt wurde.

Mit einem Festzug am Nachmittag durch den schön geschmückten Ort, einigen Festreden sowie dem Zusammenspiel aller anwesenden Musikkapellen endete dieser Jubiläumstag.